Tipps zu Luftnot (bei Angst): Angstzustände, Panikattacken, aber auch Schluckangst sind oft begleitet von körperlichen Symptomen wie Engegefühl in der Brust/im Hals und Luftnot. Diese Symptome können sehr erschreckend sein, fühlen sie sich doch im Moment der Panik sehr real und nicht beeinflussbar an.
Wichtig ist es ruhig zu bleiben und (zu versuchen) diese Symptome nicht überzubewerten. Je mehr wir uns auf das Engegefühl im Hals fokussieren, umso unwahrscheinlicher wird es, dass dieses im nächsten Augenblick verschwindet (Energie folgt der Aufmerksamkeit). Im Folgenden möchte ich ein paar Tipps und Tricks teilen, die bei Angst sofort helfen können, tiefer zu atmen.
- Armkreisen nach hinten: Kreise erst deinen rechten Arm 20 Mal, dann deinen linken Arm nach hinten. Dies sorgt sofort dafür dass der Brustkorb freier wird, sich die Faszien dehnen wird und die Atmung wieder besser fliessen kann. Das Armkreisen würde ich dir täglich dauerhaft empfehlen, da es den Brustkorb sehr gut öffnet und dehnt.
- Klopfe deine Thymusdrüse: Die Thymusdrüse liegt hinter dem Brustbein, mittig unterhalb des Halses. Durch sanftes, rhythmisches Klopfen kannst du die Drüse aktivieren, und mit ihr ihre beruhigenden Eigenschaften: Klopfe sanft im Sitzen oder Stehen für etwa eine halbe Minute direkt über dem Thymus auf das Brustbein. Nach kurzer Zeit stellt sich eine entspannende und befreiende Wirkung ein, die sich auch in Gähnen, angenehme, Kribbeln oder Seufzen bemerkbar machen kann. Eine weitere Wirkung ist eine Befreiung bei Engegefühl und Luftnot, die Linderung von Angst und das Gefühl, besser und tiefer Luft holen zu können.
- Schüttel deine Arme und Beine aus: Das Schütteln oder Zittern des Körpers ist eine uralte Methode, mit der sich Tiere innerhalb kurzer Zeit von Stress und Anspannung befreien – mit diesem instinktiven Schütteln kommen sie wieder in ihren ursprünglichen Entspannungs-Zustand. Das Schütteln und Zittern ist uralter Reflex unseres Körpers und wurde nun wiederentdeckt durch David Berceli, insbesondere für die Heilung von Trauma (Trauma Releasing Exercises (TRE)-Methode). Auch wir Erwachsenen können uns noch schütteln, tun es aber nicht mehr und reissen uns bei Stress und Angst zusammen, kontrollieren und unterdrücken. Wenn du nun in einer Angstsituation (z.b. bei Schluckangst) Luftnot oder ein Engegefühl im Brustraum bekommst, probiere konkret einmal folgendes: Beuge dich leicht nach vorne und schüttle erst deine Arme aus. Dies klappt am besten in kurzem, wechselseitigem Schütteln, achte darauf dass das Schütteln sanft und nicht schmerzhaft erfolgt. Durch das Armschütteln wird gleichzeitig der Oberkörper und Brustkorb gelockert, so dass auch hier eine Befreiung der Atmung und des Engegefühls erfolgt. Wenn du spürst, dass es dir besser geht, kannst du zudem noch deine Beine etwas schütteln, um die Energie im Körper zu verteilen und den Körper ganzheitlich zu lockern.
- Verlangsame deine Atmung: Diese Methode habe ich hier bereits erklärt. Gerade wenn wir angespannt oder nervös sind und die Angst oder Luftnot langsam aufsteigt, atmen wir zwar durchaus weiter, aber nicht mehr tief genug. Unser Atem wird flach, der Bauch spannt sich an, wir atmen allerhöchstens nur noch bis zum Brustbereich, und dies eher schnell und kurz. Dadurch wird unser Körper mit viel weniger Sauerstoff versorgt, was den Abbau von Stresshormonen wie z.b. Adrenalin im Blut verringern kann – wir fühlen uns weiterhin angespannt und haben teilweise sogar das Gefühl „nicht richtig Luft zu bekommen“. Hier kannst du mehr zur Verlangsamung der Atmung lesen.
Wenn du noch mehr Selbsthilfe-Techniken bei Angst, Stress und Panik kennenlernen möchtest, empfehle ich dir meine Stressberatung. Ich freue mich, dir schnell weiterhelfen zu können!